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ProvisorIum und Kleinod

Temporäres Seminargebäude in Aachen

Für die Errichtung dieses Seminargebäudes auf dem Parkplatz neben der Architekturfakultät der RWTH setzte sich BOLLE in einer öffentlichen Ausschreibung durch.

Der Entwurf der Architekten von Hahn Helten Partner bildet sowohl den temporären Charakter des Gebäudes ab, ohne jedoch dabei auf das hochwetrige Erscheinungsbild eines dauerhaften Gebäudes zu verzichten. Das einhüftige Gebäude entfaltet insbesondere in den Abendstunden seine Wirkung, wenn die helle Flurzone durch das gelochte Trapezblech der vorgehängten Fassade scheint. Der wie aufgeschoben wirkende Eingangsbereich zitiert dabei gekonnt die Bauaufgabe: Morgen vielleicht schon wieder zugeklappt und abtransportiert.

Projektinformationen

Objekt

Semi Reiff Gebäude, Aachen

Typologie

Seminargebäude langfristig temporär

Bauzeit

19 Wochen

Bruttogeschossfläche

1.050 qm

Anzahl Module

28

Projektinformationen

Objekt

Semi Reiff Gebäude, Aachen

Typologie

Seminargebäude langfristig temporär

Bauzeit

19 Wochen

Bruttogeschossfläche

1.050 qm

Anzahl Module

28

Was dieses Projekt besonders macht

Klug gedacht und umgesetzt

Aufgrund der provisorischen Nutzung und der prekären Bodenverhältnisse sollte auf eine aufwändige Gründung verzichtet und das Modulgebäude auf den bestehenden Parkplatz aufgestellt werden. BOLLE entwickelte hierfür eine Lösung mit einer lastabtragenden Bodenplatte auf einem Schotterbett. Die Module für insgesamt 8 Seminarräume sollten zudem eigenständig versorgt werden können, damit bei einer Zweitnutzung einzelne Räume an verschiedenen Standorten eingesetzt werden könnten. 

Während der Baukörper zur Frontfassade die Nebenräume und den Flur abbildet, sind die Seminarräume in deutlich offener Bauweise dem natürlichen Licht zugewendet. Auch hier macht der Architekt aus der zweigeteilten Fassadenkonstruktion eine Tugend und fügt die 8 Räume in rhytmischem Stakkato hintereinander, nur unterbrochen durch die wie beiläufig abgestellt wirkenden Treppen der Fluchttüren. 

In jedem Seminarraum wurde fassadenseitig ein Lüftungselement in die Außenwand integriert, das für diesen Raum die komplette Frischluftaufbereitung übernimmt. Aufgrund dieser dezentralen Aggregate ist ein Zentralgerät im Zuge einer Zweitnutzung von wenigen Seminarräumen nicht überdimensioniert. 

Auch dieses Provisorium steht bereits deutlich länger, als ursprünglich geplant. Das Modulgebäude steht einem Massivbau in keinester Weise nach, so dass einer dauerhaften Genehmigung dieses Baukörpers nichts widerspricht. Auch für die überbauten Parkplätze sind inzwischen Ausweichflächen gefunden worden. Und auch wenn es etwas schade ist, dass die Seminarräume den Betrieb in Einzelnutzung noch nicht beweisen konnten -  solange sich Studenten und Proffesoren in dem Gebäude wohl fühlen, reicht uns der theroetische Beweis, dass das Gebäude diese Weg auch später noch gehen könnte.

Impressionen

Weitere Modulbaureferenzen